AIDA

Allianzen für Informations- und Dienstleistungs-Agenturen

Das Verbundvorhaben AIDA diente in erster Linie dazu, die Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliche Innovationskraft von Viehverwertungsgenossenschaften (VVG) und Erzeugergemeinschaften (EZG), die in aller Regel klein- und mittelständisch strukturiert sind, zu verbessern. Sie stellten die eigentliche Zielgruppe der förderpolitischen Ausrichtung des Innovationsprogramms dar. Durch die Entwicklung technischer und organisatorischer Konzepte in der Aufbau- und Ablauforganisation überbetrieblicher Qualitäts-, Gesundheits- und Risikomanagementsysteme von Zulieferketten der Fleischwirtschaft erhielten die VVGs und EZGs erstmals weiterreichende Kompetenzen. Sie wurden zu einer Art Netzwerkintegratoren im Lieferantenmanagement von Schlachtunternehmen, was ihre Wettbewerbposition entscheidend stärkt.

Quelle: Matthias Zomer/Pexels

Aufbauend auf methodisch-theoretischen Modellen aus drei unterschiedlichen Forschungsfeldern (Präventives Gesundheitsmanagement, Betriebswirtschaftsleuerden Innovationen in zwei Bereichen gleichzeitig angestoßen:

1. Organisationsinnovationen: Die von den beiden kooperierenden Hochschularbeitsgruppen der Universitäten Bonn und Göttingen entwickelten Modelle führen zur Veränderung in der Aufbau- und Ablauforganisation bei untereinander kooperierenden VVGs und EZGs. In deren Folge kann das gemeinsame Dienstleistungsangebot gegenüber den Tierhaltern, aber auch den Schlachthöfen, verbessert werden. Zielrichtung ist die Erarbeitung eines strukturell-organisatorischen Rahmenkonzepts für die Etablierung von Dienstleistungsagenturen in der Fleischwirtschaft. Grundlage hierfür bieten neue Dienstleistungsangebote in den Bereichen der qualitätsorientierten Anreiz- und Entlohnungssysteme für Lieferanten, des Qualitätsmarketings und der Verkaufsförderung sowie der Wertschöpfungskoordination und des Geschäftsbeziehungsmanagements. Damit verbunden ist auch die Übernahme von mehr Verantwortung der VVG- und EZG-Verbünde für die Sicherheit der gesamten Wertschöpfungskette.

2. Technische Innovationen: Diese leiten sich aus einem wissenschaftlich erarbeiteten Konzept zur Nutzung webbasierter Datawarehouse-Lösungen für den unternehmensübergreifenden Datenaustausch und das kettenorientierte Qualitäts- und Risikomanagement ab. Sie sollen abgestimmt auf die organisatorischen Veränderungen in drei VVG und EZG-Gruppen „Nord, West und Süd“ zunächst konzeptionell erarbeitet und abschließend zu einem organisatorisch-technischen Lösungsvorschlag für ein Gesamtkonzept zusammengeführt werden.

Die erarbeiteten Konzepte tragen dazu bei, dass Tier haltende Betriebe überbetriebliche Informationssysteme als Hilfsmittel für Qualität sichernde, Fehler vermeidende und Kosten senkende Arbeitsweisen besser nutzen können. Die EZGs und VVGs werden somit in die Lage versetzt, die Rolle von Netzwerkintegratoren im Lieferantenmanagement von Schlachtunternehmen zu übernehmen und auf diese Weise über ihre bisherige Großhandelsfunktion hinaus zur Wettbewerbsfähigkeit der Fleisch erzeugenden Ketten beizutragen. Die Projektziele entsprechen damit in besonderer Weise den aus der Bekanntmachung zum Innovationsprogramm des BMELV vom 9. Januar 2007 hervorgehenden förderpolitischen Zielen.

Aida steht für Allianzen für Informations- und Dienstleistungs-Agenturen zur horizontalen Bündelung von Koordinationsaufgaben im Qualitäts-, Gesundheits- und Risikomanagement der Fleischwirtschaft.

Projektpartner

Geldgeber/Steuerungsgruppe

Die Förderung des Vorhabens erfolgte aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Programms Innovationsförderung. Mit zur Steuerungsgruppe gehörte auch der Deutsche Raiffeienverband.

  • Förderprogramm: BLE
  • Budget: 3,5 Mio. Euro
  • Laufzeit: 10/07 - 09/10
  • Partner: GIQS + 14