Unser Boden

Anfang Juli 2021 hat der Vorstand der Euregio Rhein-Waal das Projekt UNSER BODEN/ONZE BODEM als Rahmenprojekt Priorität II des INTERREG V A-Programms mit einem Budget von 50.000 Euro bewilligt. Das Projekt wird von GIQS koordiniert und beinhaltet die Zielsetzung, Praxistests für neuartige Bodenverbesserungsmaßnahmen durchzuführen.

Trecker auf em Feld | Quelle: Ollie Craig/Pexels

Fast alle Böden, ob in der Landwirtschaft, in öffentlichen Grünanlagen oder in der Natur, sind derzeit durch Stickstoffdeposition, Versauerung und Verdichtung degradiert. In der Landwirtschaft erfolgt der Anbau derzeit nur in den oberen 15 bis 25 cm. Darunter befindet sich eine stark verdichtete Pflugsohle. Landwirtschaftliche Nutzpflanzen wurzeln daher nicht tiefer als in dieser begrenzten Schicht. Sie werden hauptsächlich mit einer begrenzten Vielfalt an direkt aufnehmbaren Mineralien aus Kunstdünger oder Gülle gefüttert. Dies führt zu weniger widerstandsfähigen Pflanzen mit einer größeren Empfindlichkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Pflanzen, die auf diese Weise angebaut werden, sind auch anfälliger für Wassermangel oder -Überschuss. Beide Situationen werden mit dem Klimawandel immer häufiger. Durch den hohen Verdichtungsgrad des Bodens ist kaum ein Gasaustausch zwischen dem Boden und der Atmosphäre möglich, so dass sich kein Bodenleben entwickeln kann. Gerade die Symbiose zwischen Bodenleben und Nutzpflanze ist essenziell für gesunde Nutzpflanzen (sowohl Pflanzen als auch Bäume).

Im Rahmen dieses Projektes wird nach einer Methode gesucht, die Pflugsohle einmalig und im gesamten Feld zu durchbrechen:

  • Durchbrechen der Pflugsohle;
  • Verdichtungen so weit wie möglich beseitigen;
  • eine große Vielfalt an natürlichen Mineralien und Spurenelementen tiefer in den Boden bringen.

Dies ermöglicht es den Pflanzen, tiefer zu wurzeln (70 bis 80 cm). Und sie haben eine größere Vielfalt an Mineralien und Spurenelementen zur Verfügung, was zu einer größeren Belastbarkeit und einer höheren Autoimmunität führt. Wasser kann besser versickern, wird besser zurückgehalten und verteilt sich auch gleichmäßiger über den Boden. Dadurch reagieren die Pflanzen viel weniger empfindlich auf einen Mangel oder Überschuss an Wasser.

Tiefwurzelnde Pflanzen bringen das Bodenleben tiefer in den Boden. Absterbende Wurzeln sorgen auch für einen höheren Gehalt an organischer Substanz. Ein weiteres Phänomen ist, dass der Kohlenstoff auch tiefer im Boden gespeichert wird.

Die oben beschriebene vollflächige Bodenverbesserung ist als einmalige Aktion gedacht. Danach wird sich der Boden normalerweise weiter verbessern (regenerative Landwirtschaft).

In diesem Projekt wollen wir durch eine Reihe von begrenzten Praxistests klären, welche Methode (sowohl praktisch als auch finanziell) zum Durchbrechen der Pflugsohle machbar ist:

  • Entwicklung einer Adaption für einen vorhandenen langen Kultivatorzinken
  • Installation eines Vorratsbehälters mit Bodenverbesserungsmitteln am Heck des Traktors
  • Die Möglichkeit, Löcher zu bohren und sie mit Luftdruck aufzulockern, wird ebenfalls in Betracht gezogen.

Die oben genannten Methoden sollten zu einem ähnlichen Effekt führen, aber zu wesentlich geringeren Kosten. Dadurch ist es möglich, große Flächen im gesamten Feld zu behandeln.

Projektpartner

Das auf ein Jahr ausgelegte Projekt wird von GIQS koordiniert und gemeinsam mit dem Lohnbetrieb de Mulder & Strijbos aus der deutsch-niederländischen Grenzregion durchgeführt.

Geldgeber

Unser Boden wird im Rahmen des INTERREG V A-Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert. Es wird durch das Programmmanagement bei der Euregio Rhein-Waal begleitet.

  • Förderprogramm: INTERREG V A
  • Budget: 50.000 Euro
  • Laufzeit: 04/21 - 03/22
  • Partner: GIQS + 1